Nahkampffertigkeiten

Für einen Kampf auf Leben und Tod ist es für die meisten sicherlich nicht die erste Wahl: Unbewaffneter Nahkampf - du selbst bist die Waffe. Kratzen, Treten, Schlagen, Beißen oder was einem sonst auch immer einfällt. Die Urform des Kampfes - Tier gegen Tier.

Doch natürlich geht es nicht immer um Leben und Tod. Unbewaffneter Nahkampf kann auch der sportlichen Ertüchtigung dienen.

Als stillos und relativ ungefährlich kann man das Raufen bezeichnen, bei dem es vornehmlich darum geht, den Gegner irgendwie zu Boden zu bringen und zum Aufgeben zu bewegen. Töten ist hier üblicherweise nicht das Ziel.

Möglicherweise ist der Charakter in einem oder vielleicht auch mehreren formalisierten aber effektiven Kampfstilen ausgebildet. Sofern der Kampfstil auch bewaffnete Komponenten enthält, werden die Kenntnisse des Charakters in diesen über die entsprechenden Waffenfertigkeiten abgedeckt. Kampfstile sind vornehmlich beim Militär verbreitet, wie das Lann Marfach der Zwerge von Thuban.

Im Gegensatz zu Kampfstilen sind Kampfsportarten zur sportlichen Ertüchtigung und dem fairen Wettkampf ausgelegt. Schwere oder gar tödliche Verletzungen des Gegners sind in der regelkonformen Anwendung weitgehend ausgeschlossen. In einem Kampf auf Leben und Tod sind diese Kenntnisse zwar weniger effektiv als Kampfstile, aber doch deutlich besser als nichts. Hierzu zählen Sportarten wie Boxen oder Judo.

Bei Kampfkünsten handelt es sich häufig um alte oder rekonstruierte Kampfstile, die vornehmlich für die sportliche Ertüchtigung und Schärfung des Geistes geübt werden. Hierzu zählen beispielsweise viele Spielarten des Kung Fu. Meditative Katas werden in verschiedenen psionischen Schulen gelehrt.

Naturgemäß sind viele Kampfsportarten, Kampfstile und Kampfkünste durch die anatomischen Eigenheiten der jeweiligen Spezies geprägt, welche sie hervorgebracht hat. Es ist daher eher unüblich jemanden zu finden, der in den Kampfschulen einer fremden Spezies die Meisterschaft erlangt hat.

Zu den Hiebwaffen zählen alle wuchtig geführten Nahkampfwaffen - angefangen beim abgebrochenen Stuhlbein oder Bierkrug, bis hin zur Axt oder dem Kriegshammer.

Es ist durchaus möglich, sich auf improvisierte Hiebwaffen zu spezialisieren und regelmäßig mit einer Vielzahl von unterschiedlichen unausgewogenen "Waffen" wie Bierkrügen, Werkzeugen, Rohrstücken oder Tischbeinen zu üben, um im Notfall Alles als Waffe nutzen zu können.

Oft hat sich ein Kung-Fu Schüler auf Kurzstöcke und ein Sicherheitsmann auf Teleskopschlagstöcke spezialisiert.

Die Fertigkeit Beile und Hämmer deckt den Umgang mit verschiedenen kopflastigen Waffen, von Äxten über Streitkolben bis zum eher unhandlichen Vorschlaghammer ab. Und im Hyperion gibt es nicht wenige Techniker, die einen 2" Maulschlüssel als tödliche Waffe führen können.

Klingenwaffen zeichnen sich dadurch aus, dass sie über mindestens eine scharfe Klinge verfügen und zum Schneiden oder Stechen geeignet sind.

Messer und Dolche lassen sich hervorragend verbergen und sind gleichzeitig tödliche Waffen, insbesondere wenn sie als Stichwaffen verwendet werden. Messer haben dabei eine Klinge und dienen in den meisten Ausprägungen vornehmlich als Werkzeuge, Dolche sind zweischneidig von ihrer Natur her immer Waffen.

Der Übergang vom Dolch zum Schwert ist fließend, es hat eine gerade, zweischneidige Klinge. Ab einer Klingenlänge von etwa einem halben Meter redet man von einem Kurzschwert, ist sie länger als einen Meter, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Langschwert und gleichzeitig einen Zweihänder. Wenig überraschend verwenden Raumschiffbesatzungen im Entergefecht eher kurze Klingen. Ein klassischer Gassenhauer ist in den Korridoren eines Raumschiffs eher ungeeignet.

Säbel und Krummschwerter sind einschneidige, gekrümmte Klingen - die je nach Länge einhändig oder zweihändig führbar sind. Am kurzen Ende findet sich das Entermesser am oberen Ende das Katana. Auch mit diesen Waffen lässt sich durchaus zustechen.

Spezialisierungen können hier in bestimmten Schulen und Stilen liegen.

Stangenwaffen sind mindestens körperlange Waffen, die zweihändig geführt werden. Zu dieser Waffengruppe zählen: Stumpfe, ausbalancierte Kampfstäbe - die gibt es natürlich nicht nur klassisch aus Holz, sondern auch aus unverwüstlicher Nanokeramik beschichteter Glasfaser; als Schockstab oder sogar als Teleskopstab. Hiebwaffen, wie die vornehmlich zeremoniell genutzten Hellebarden, die in geübten Händen absolut tödlich sind. Und nicht zuletzt Stich- und Klingenwaffen wie Speere oder Gleven.