- Zugehörigkeit: Novaropäische Allianz - assoziiert
- Regierungsform: Demokratie
- Einfluss: groß
- Hauptwelt: Rycos (Rycos IV)
- Sprachen: Gotick, Novababel
Mit einem Einflussbereich von fünf besiedelten Welten in zwei Sternensystemen ist die Prinzipalrepublik Rycos ein erheblicher Machtfaktor in ihrem Raumbereich und ein wichtiges Mitglied der Novaropäischen Allianz. Die Republik gehört zu den frühen Kolonien der Menschen im Hyperion-Spiralarm, sie wurde bereits wenige Jahre nach der Öffnung des Daedalus-Tores gegründet.
Abgelegen war das System zu jener Zeit, dutzende Lichtjahre und mehrere Sprünge vom nächstgelegenen Sternentor. Die orangerote Sonne und die blaue Vegetation von Rycos VI wirkten den meisten Prospektoren zu fremdartig um sich dort wirklich wohlzufühlen. Es war Anton von Graßl, ein Baron aus einem kleineren Haus derer von Habsburg-Möbius der schließlich die Kolonisierungsmission finanzierte und anführte.
Wie kam es nun, dass die Kolonie eine Republik wurde? Von Graßl hatte sich mit seiner Familie überworfen und vom ganzen Adelsklüngel einfach die Schnauze voll.
Wie der Name Prinzipalrepublik schon andeutet handelt es sich bei den politischen Strukturen von Rycos um ein System das den demokratischen Regierungsformen zuzuordnen ist. Der wichtigste Aspekt innerhalb dieses Politischen Systems ist jedoch die Wahl auf Lebenszeit so dass starke Parallelen zur Monarchie erkennbar sind.
Die Regierung besteht aus zwei Organen wobei das Prinzipat die primäre Entscheidungsinstanz darstellt und der Senat mehr als Kontrollinstanz angesehen werden kann.
Das Prinzipat hat elf Mitglieder, den Prinzipal und zehn Sekundare. Als Entscheidungsinstanz behandelt es Vorschläge zu Gesetzen und Verordnungen die entweder auf Vorschlägen aus dem Volk basieren, durch Beamte der Sekundariate vorbereitet oder durch den Senat eingebracht werden.
Innerhalb des Prinzipats haben alle elf Mitglieder die gleichen Stimmanteile die meisten Entscheidungen müssen mit absoluter Mehrheit getroffen werden andere mit zweidrittel Mehrheit.
Der Prinzipal ist Vorsitzender des Prinzipats und der höchste politisches Würdenträger innerhalb einer Hierarchiestufe. Wie alle anderen politischen Ämter erfolgt seine Wahl per legem auf Lebenszeit.
Jeder volljährige Bürger der Prinzipalrepublik besitzt das passive und aktive Wahlrecht für diese Position. Um an der Wahl teilzunehmen ist eine physische Anwesenheit in einem Wahlbüro der Prinzipalrepublik notwendig. Für Wahlen auf der obersten Ebene werden Wahlbüros in allen Botschaften eingerichtet in denen die Stimme ebenfalls abgegeben werden kann.
Als höchster politischer Würdenträger übernimmt der Prinzipal repräsentative Aufgaben wie die Eröffnung von neuen Einrichtungen oder die die Verleihung von Preisen und Ehrungen
Als Leiter des Prinzipats legt er die Tagesordnung fest und steuert die Sitzungen. In politischen Entscheidungen ist er allerdings gleichberechtigt mit den anderen Mitgliedern des Prinzipats.
Die zehn Sekundare bilden zusammen mit dem Prinzipal das Prinzipat. Jeder Sekundar ist für ein bestimmtes Ressort innerhalb der Regierung zuständig. Ihm steht zur Erfüllung der Aufgaben ein entsprechendes Sekundariat zur Verfügung. Die spezifischen Aufgabenbereiche können in verschiedenen Ebenen und Gegenden unterschiedlich sein.
Im Gegensatz zum Prinzipal und den Senatoren werden die Sekundare nicht direkt durch das Volk gewählt sondern durch den Prinzipal berufen und den Senat bestätigt.
Nach seiner Wahl kann ein neuer Prinzipal einzelne oder alle Sekundare seines Vorgängers abberufen, für die Abberufung von bis zu fünf Sekundaren benötigt der Prinzipal eine Zustimmung des Senats von fünfzig Prozent für eine Abberufung von mehr als fünf Sekundaren ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Zudem muss der Prinzipal einen neuen Sekundar berufen der vom Senat in der gleichen Abstimmung bestätigt wird.
Der Senat dient hauptsächlich als Kontrollinstanz der Entscheidungen des Prinzipats. Dessen Beschlüsse müssen mit der gleichen Mehrheit bestätigt werden die im Prinzipat für den Beschluss notwendig war.
Im Allgemeinen soll der Senat einundfünfzig Mitglieder besitzen. Dies kann jedoch reduziert werden wenn es sich um den Senat einer Lokalität mit weniger als einhunderttausend Einwohnern handelt.
Als Mitglied des Senats liegt es in der Verantwortung des Senators die Entscheidungen des Prinzipats zu prüfen.
Für das passive Wahlrecht eines Senators gelten strengere Bestimmungen als für den Prinzipal oder die Sekundare. In Einklang mit der Tradition, dass es sich bei einem Senat um einen Rat der Älteren handelt, muss ein Kandidat als Senator, zum Zeitpunkt der Wahl die einhundertfünfundzwanzigste Dekade seines Lebens vollendet haben.
Die Wahl auf Lebenszeit ist ein Element der rycanischen Politik die diese Demokratie von anderen bekannten und auf Dauer erfolgreichen Demokratien unterscheidet. Dieser Erfolg liegt in einem Umstand begründet der ebenfalls beispiellos ist. Obwohl ein Politiker in der Republik offiziell auf Lebenszeit in ein Amt gewählt wird, tritt er üblicherweise im Alter von 250 Dekaden zurück und stellt den Posten für Neuwahlen zur Verfügung.
Diese Tradition hat sich bereits in den ersten politischen Generationen der Kolonie ausgebildet und die geschichtlichen Aufzeichnungen zeigen nur selten Abweichungen von dieser gewachsenen Leitlinie. So hat keiner der Prinzipale der Republik über dieses Alter hinaus regiert. Gelegentlich kommt es vor, dass, besonders in lokalen Senaten und Distriktsenaten ein Amtsträger einige Dekaden länger im Amt bleibt, bis eines seiner Kinder das Mindestalter für eine Wahl in dieses Gremium erreicht hat.
Jeder volljährige Bürger der Prinzipalrepublik kann Gesetzesentwürfe an das Prinzipat stellen. In den meisten Fällen werden diese Vorschläge zunächst an eine Senatskommission oder Beamte des zuständigen Sekundariats weitergeleitet die den Vorschlag auf Konsistenz mit bestehenden Gesetzen und mögliche unerwartete Nebenwirkungen prüfen und bei Bedarf überarbeiten. Danach wird der Vorschlag den Prinzipat wie jeder andere Gesetzesvorschlag zur Prüfung vorbereitet.
Rang |
Titel |
Rang |
Titel |
Rang |
Titel |
18 |
Prinzipal der Republik |
17 |
Sekundar … |
16 |
Senator … |
16 |
Prinzipal von [Planet] |
15 |
Sekundar … |
14 |
Senator … |
14 |
Distriktprinzipal von [Distrikt] |
12 |
Distriktsekundar … |
10 |
Distriktsenator … |
8-10 |
Provinzprinzipal von [Provinz] |
8 |
Provinzsekundar … |
7 |
Provinzsenator … |
6-8 |
Lokalprinzipal von [Ort] |
5 |
Lokalsekundar … |
4 |
Lokalsenator … |
Der Rang gibt die protokollarische Stufe des Trägers in der Novaropäischen Allianz an.
Das Rechtssystem folgt, mit Ausnahme der planetaren Ebene, den gleichen Hierarchiestufen denen auch das politische System der Prinzipalrepublik folgt - über dem Distriktgericht, steht direkt das Gericht der Republik.
Es gibt drei verschiedene Gerichte auf jeder Ebene, das Verwaltungsgericht, das Zivilgericht und das Strafgericht.
Es gibt drei verschiedene Gerichte auf jeder Ebene, das Verwaltungsgericht, das Zivilgericht und das Strafgericht.
Das Verwaltungsgericht ist für Streitigkeiten zwischen Staat und Bürger oder verschiedenen staatlichen Stellen zuständig. Das Zivilgericht behandelt Streitigkeiten zwischen Bürgern etwa Vertragsrechtsbrüche. Das Strafgericht schließlich ist zuständig bei der Aufklärung und Bestrafung von Verbrechen, Vergehen und Ordnungswidrigkeiten.
Richter werden durch Beschluss des zuständigen Prinzipat ernannt und durch den Senat bestätigt. Die Vorraussetzung für das Richteramt ist ein Abschluss in rycanischem Recht an einer Universität innerhalb der Republik.
Bei Strafgerichten oder Streitigkeiten vor Zivil- und Verwaltungsgerichten die eine bestimmte Strafhöhe oder Schadenssumme betreffen werden der oder die Richter von einem oder mehreren zu Geschworenen berufenen Bürgern unterstützt. Die Zusammensetzung der einzelnen Gerichte wird weiter unten dargestellt.
Der Justitiat ist ein Anwalt der nicht im Dienste des Staates steht und den Angeklagten oder in einem Zivilprozess den Kläger und Beklagten vertritt. Ein Justitiat benötigt nur einen Nachweis über die Kenntnisse der Rycanischen Prozessordnung. Die Verantwortung, sich einen ausreichend im entsprechenden Rechtsgebiet versierten Vertreter zu wählen obliegt der jeweiligen Prozesspartei.
Rang |
Titel |
Rang |
Titel |
15 |
Richter der Republik |
14 |
Juristor der Republik |
12 |
Distriktrichter von [Distrikt] |
10 |
Distriktjuristor von [Distrikt] |
9 |
Provinzrichter von [Provinz] |
8 |
Provinzjuristor von [Provinz] |
6 |
Lokalrichter von [Ort] |
5 |
Lokaljuristor von [Ort] |
Der Rang entspricht dem Protokollrang
Abhängig vom Streitwert oder der erwarteten Strafe ist das Gericht unterschiedlich zusammengesetzt. Kleinere Angelegenheiten werden von einem einzelnen Richter entschieden während die Verhandlungen schwerer Straftaten wie Mord vor der großen Strafkammer mit fünf Richtern und vier Geschworenen stattfinden.
Gerichte der Lokalitäten besitzen Entscheidungsbefugnisse bis zur Ebene der kleinen Kammer, die Gerichtsformen der Kammer und großen Kammer sind nur am Provinz- und Distriktgericht vorhanden.
Bezeichnung |
Zusammensetzung |
Zivil- und Verwaltungsgericht |
Strafgericht |
Gericht |
Ein Richter |
Streitwert bis 5.000 Rand |
Ordnungswidrigkeiten und kleinere Vergehen mit einer Geldstrafe bis zu 5.000 Rand. |
Obergericht |
Ein Richter, zwei Geschworene |
Streitwert bis 50.000 Rand |
Kleinere Vergehen mit einer Geldstrafe bis zu 25.000 Rand und Gefängnisstrafen bis zu sechs Monaten. |
Kleine Kammer |
Zwei Richter, drei Geschworene |
Streitwert bis 500.000 Rand |
Vergehen und Verbrechen mit einer Geldstrafe bis zu 250.000 Rand und Gefängnisstrafen bis zu zwei Jahren |
Kammer |
Drei Richter, vier Geschworene |
Streitwert bis 5.000.000 Rand |
Verbrechen mit einer Gefängnisstrafe bis zu zehn Jahren |
Große Kammer |
Vier Richter, fünf Geschworene |
Streitwert ab 5.000.000 Rand |
Verbrechen mit einer Gefängnisstrafe bis Lebenslänglich |
Legt eine Seite Widerspruch gegen das Urteil ein, so erfolgt eine Revisionsverhandlung in der nächsthöheren Instanz. Wird das Urteil bestätigt, ist der Rechtsweg ausgeschöpft, ansonsten kann ein weiteres Mal Revision eingelegt werden. Die höchste Instanz ist das Hohe Revisionsgericht der Republik vor welchem Widersprüche gegen Urteile der Gerichte der Republik verhandelt werden. Das Urteil dieser Instanz ist sofort rechtskräftig, eine Revision dagegen nicht mehr möglich.
Das erste Prospektionsschiff erreichte das System mit seiner tieforangen Sonne sieben Dekaden nach der Öffnung des Daedalus-Tores. Aufgrund seiner fremdartig wirkenden blauen Pflanzenwelt, stand dieser Planet nicht besonders weit oben auf der Liste der kolonisierungswürdigen Welten.
Nach einem Zerwürfnis mit seinem Lehnsherrn, einem Grafen aus einem niederen Haus der Habsburg-Möbius-Dynastie, entschied sich der wohlhabende Baron Franz von Graßl, das Wagnis einzugehen, eine Kolonisierungsexpedition auszurüsten und anzuführen.
Am 53. Tag der 464. galaktischen Dekade, landeten die ersten Siedler auf der Anhöhe oberhalb der Bucht von Port Rycos, an der Stelle, an der sich heute die Große Zikkurat erhebt.
Drei Tage später wurde Franz von Graßl von den Siedlern seiner Expedition zum 1. Prinzipal der Republik Rycos gewählt.
Noch während sich die Siedlung im Aufbau befand, entsendete man einen Teil der Siedler auf die zweite Gajawelt des Systems, das kleinere Rinu, um diese ebenfalls im Namen der Republik in Besitz zu nehmen.
Als abgelegene Kolonie, wuchs die Republik relativ langsam und organisch. Wenige Jahre später, offiziell zum 1. Tag der 500. Dekade, schloss die Republik ein Assoziationsabkommen mit dem Hohen Haus von Habsburg-Möbius und wurde somit offiziell wieder Mitglied der Novaropäischen Allianz.
Es war die ungewöhnliche Flora der Welt Rycos, die einen ganz besonderen Schatz offenbarte, den Onavubaum. Nicht nur ist sein edles, dunkles Holz ein hervorragendes Bau- und Möbelholz. Seine Früchte und Blätter sind essbar und dienen als Grundlage für eine Vielzahl von Nahrungsmitteln und Getränken. Seine Blätter bilden einen koffeinähnlichen Wirkstoff, der belebend wirkt.
Ein weiteres wichtiges Exportgut ist der berühmte schwarze Marmor, der auf Steinbrüchen in verschiedenen Regionen gewonnen wird. Besonders wertvoll und gefragt ist der nahezu einschlussfreie Glasmarmor, ein obsidianähnliches vulkanisches Mineral.
Franz Jonus wurde zu Beginn der 680. Dekade zum vierten Prinzipal der Republik gewählt. Er folgte auf die überraschend an einer schweren Krankheit verstorbenen, äußerst beliebte, Prinzipalin Maria Lunder. Mit einigen umstrittenen politischen Vorhaben, machte er sich einige Feinde innerhalb der Bevölkerung, dennoch gelten die 110 Dekaden seiner Regentschaft als wegweisend für die weitere Entwicklung der Republik. In seine Amtszeit fällt die Verordnung zur Neugestaltung von Port Rycos - die er einzig durchsetzen konnte, weil er sie mit der Einrichtung des Orbitallifts verband. Und auf sein Betreiben wurde der Mond von Rinu in einen Kubus umgeformt, als Machbarkeitsstudie für andere Projekte, die am Ende doch zu Größenwahnsinnig erschienen.
Es war das große Wahlversprechen von Prinzipal Heinrich Lunder. Ein logischer Schritt, sagen viele, ist die tiefrote Sonne von Rinjar ist von Rycos aus deutlich am Nachthimmel zu sehen. Den Grundstein für die Angliederung des Doppelplaneten in dem kleinen System, legte Lunder bereits in den ersten Dekaden seiner Regentschaft. Doch einige Rückschläge, führten dazu, dass es ein Projekt blieb, dem Lunder bis zum Ende seiner 145 Dekaden dauernden Amtszeit immer wieder Aufmerksamkeit schenken musste.
Der nächste wichtige Schritt für die Republik, war der Anschluss an das Sternentornetzwerk. Faktisch bereits in der 998. Dekade fertiggestellt, wurde das Tor nach Sigma zum 1. Tag der 1000. Dekade offiziell in Betrieb genommen. Erst durch diese schnelle Anbindung an weitere Welten der Allianz, wurde Rycos endgültig zu der touristischen Attraktion, die sie heute ist.