Orbitalmechanik

Nein! Wir werden uns an dieser Stelle nicht umfassend über die Grundlagen der Orbitalmechanik und ihre Feinheiten auslassen. Wir sammeln hier nur einige Fachbegriffe, die vielleicht für einen Astrogator oder Piloten interessant sein könnten und stellen einige besondere Orbits kurz vor. Wenn du mehr wissen und tiefer in die Materie einsteigen möchtest, empfehlen wir dir die entsprechende Fachliteratur. Torwelten ist ein episches Space-Opera-Setting und keine Physiksimulation.

1. Grundbegriffe

Der Orbit oder die Umlaufbahn, ist eine elliptische Bahn, die ein Körper im freien Fall um einen anderen Körper beschreibt. Um einen Orbit zu erreichen, muss der Gegenstand schnell genug seitwärts zum Gravitationsvektor bewegt werden, um am Planeten vorbei zu fallen. Dies bezeichnet man als Orbitalgeschwindigkeit.

Der niedrigste Punkt eines Orbits - für einen stabilen Orbit muss dieser außerhalb der Atmosphäre liegen - wird als Periapsis bezeichet; der entfernteste Punkt einer Umlaufbahn heißt Apoapsis.

Die Fluchtgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, die ein Gegenstand benötigt, um die Gravitation eines Planeten oder Sterns zu verlassen.

2. Spezielle Orbits

2.1. Geostationärer Orbit

Ein Orbit oberhalb des Äquators eines Planeten, welcher eine Umlaufgeschwindigkeit besitzt, die der Rotationsgeschwindigkeit der Welt entspricht. Ein Satellit oder eine Station in diesem Orbit steht über einem bestimmten Punkt. Hier finden sich zum Beispiel die Orbitalstationen von Raumliften oder Kommunikationssatelliten.

2.2. Polarer Orbit

Führt, wie der Name vermuten lässt, über die Pole eines Planeten, während sich die Welt darunter dreht. Wird besonders für Sensorscans oder kartographische Operationen verwendet.

2.3. Solarsynchroner Orbit

Für Wettersatelliten und langfristige Erkundungssatelliten. In diesem Orbit wird ein bestimmter Bodenpunkt auf dem Planeten immer zur selben Ortszeit überflogen.

2.4. niedrige Umlaufbahnen.

Als niedrige Orbits bezeichnet man im allgemeinen Umlaufbahnen, die niedriger als 10% des Planetenradius liegen. Die Dauer eines Orbits in einer niedrigen Umlaufbahn um einen Gesteinsplaneten mittlerer Dichte liegt ungeachtet seiner Größe bei ca. 5 bis 6 kSek (ca. 90min).

Selbst wenn die Atmosphäre der meisten Welten in diesen Höhen kaum noch nachweisbar ist, reicht sie aus, um Satelliten oder Stationen in niedrigen Orbits abzubremsen. Ein niedriger Orbit muss auf Dauer also aktiv gehalten werden.

2.5. Lagrange-Orbits

Relativ zu zwei Massen (Stern-Planet oder Planet-Mond) gibt es fünf Punkte, an denen vernachlässigbare Massen geparkt werden können.
Die Punkte L1, L2 und L3 befinden sich dabei auf der Linie zwischen den beiden Massen. Diese sind instabil und Satelliten oder Raumstationen dir dort liegen, benötigen eigene Lagekontrollsysteme um nicht aus dem Punkt zu driften.
Die Punkte L4 und L5 60° vor- beziehnungsweise nachlaufend auf dem Orbit der kleineren primären Masse sind stabil. Hier sammeln sich häufig kleinere Asteroidenfelder. Aufgrund der Stabilität dieser Punkte finden sich in vielen Systemen an diesen Punkten größere Industrieeinrichtungen oder Werftanlagen.

2.6. Transfer-Orbit

Ein durch die Gesetze der Orbitalmechanik beschriebener Orbit der den Transit von einem Planeten oder Mond zu einem bestimmten Ziel in einer anderen Umlaufbahn erlaubt. Setzt man auf Energieeffizienz, dann kann man mit den richtigen Transferfenstern und relativ geringem Energieaufwand Dinge von einem Planeten zu einem anderen senden, allerdings dauert die Monate oder Jahre.

2.7. Flip'n'Burn

Die meisten Raumschiffe setzen auf reine Kraft, beschleunigen etwa den halben Weg und bremsen die restliche Strecke ab. Vollkommen ignorieren kann man die Orbitalmechanik dabei natürlich trotzdem nicht, so bewegt sich beispielsweise der Mars jeden Tag etwa zwei Millionen Kilometer entlang seiner Bahn, doch wenn man es drauf anlegt, kann man das auf der Strecke nachhalten.




Letzte Änderung am 11.4.2021 um 09:52:51 Uhr von Eric