Der Begriff Medpack oder Medkit beschreibt eine große Bandbreite von Ausrüstung für die Notfallmedizin. Das beginnt bei glorifizierten Erste-Hilfe-Päckchen und reicht dann über Sanitätsrucksäcke bis hin zu voll ausgestatteten Notarzteinsatzkoffern.
Es gibt in verschiedenen Legislaturen innerhalb und außerhalb der Novaropäischen Allianz unterschiedliche Standards, an welchen Stellen Medpacks verfügbar sein müssen und welche Ausstattung enthalten sein muss oder darf.
Wir gehen an dieser Stelle nicht auf die einfachen Mullbinden und selbstklebenden Wundverbände ein, die man selbst im einfachsten Erste-Hilfe-Päckchen erwarten kann, sondern nur auf das interessantere Material.
Bei großflächigen Hautverletzungen und Verbrennungen, die nicht zu tief ins Gewebe reichen, kann Sprühhaut nach dem Reinigen der Verletzung aufgebracht werden. Neben einem leichten lokal wirkenden Schmerzmittel, sind hier gentechnisch erschaffene Basishautzellen enthalten, sowie ein spezieller Retrovirus, der dafür sorgt, dass das genetische Material des Patienten in diese Zellen transferiert wird. Aufgrund der enthaltenen Regenerationsbeschleuniger heilt eine so behandelte Verletzung in ein bis zwei Tagen komplett aus.
Insbesondere bei tieferreichenden Schnittverletzungen, aber auch bei Schussverletzungen im Muskelgewebe kann Muskelkleber verwendet werden. Der Unterschied zur Sprühhaut ist, dass Muskelzellen statt Hautzellen enthalten sind. Die Grenzen werden erreicht, wenn Knochen- oder Nervenschäden vorliegen und zentrale Blutgefäße betroffen sind. Analog zur Anwendung von Sprühhaut muss die Verletzung zunächst ordentlich gereinigt werden. Das betroffene Körperteil sollte ruhiggestellt werden. Nach zwei bis drei Tagen ist der Muskel dann wieder belastbar.
Hauptsächlich Handschuhe und Beinteile aus einem flexiblen Nanomaterial in verschiedenen Größen, die zur schonenden Anwendung geschlitzt sind und mittels Reißverschlüssen oder Klettsystemen verschlossen werden können. Computergesteuert lassen sich Teile der Schienen verfestigen. Es kann auch lokal Druck auf das umschlossene Körperteil aufgebaut werden.
Hierbei handelt es sich um semismarte Medikamenteninjektoren, welche direkt auf die Haut geklebt werden. Einige Hersteller bieten Systeme mit fixen Dosen an, andere Hersteller haben einen Schieberegler, durch den die Wirkstoffmenge vor dem Aufbringen festgelegt werden kann. Der Wirkstoff wird mit Mikronadeln durch die Haut gebracht.
Der Wirkstoffcocktail variert zwischen den Produkten der verschiedenen Hersteller. Die harmloseren Varianten setzen auf Adrenalin und Coffeinderivate, die extremeren auf Amphetamine. Hinzu kommen Wirkstoffe, welche die Schmerzweiterleitung unterdrücken. Es handelt sich hierbei um Kampfdrogen, die entwickelt wurden, verletzten Soldaten das Weiterkämpfen zu erlauben, wenn es um Leben und Tod geht. Die Nebenwirkungen sind nicht zu unterschätzen. Nach ein bis zwei Stunden ist die Wirkung vorbei und der Körper meistens vollkommen ausgezehrt. Der Anwender kollabiert dann meistens ziemlich schnell und schläft mehrere Stunden wie ein Stein.
Natürlich gibt es Patches auch für viele weitere Medikamenten. Von Antibiotika und Antiviralen über Wirkstoffe zur Krebstherapie und bei anderen chronischen Erkrankungen. Viele Patches in dieser Kategorie verbleiben über mehrere Tage auf dem Körper und geben ihren Wirkstoff kontrolliert über die Zeit ab.
Die nachfolgenden Gerätschaften findet man nur in umfangreicheren Medpacks. Während einige Systeme auch von Laien bedienbar sind, benötigt man für andere eine fundierte medizinische Ausbildung.
Ein mobiles Scannersystem, welches verschiedene bildgebende Verfahren kombiniert und einen Blick ins Innere des Patienten erlaubt. Hilft bei der Diagnose von Schussverletzungen mögliche Projektilfragmente zu finden, aber auch Organverletzungen und Knochenbrüche sind hiermit natürlich identifizierbar. Auch wenn Expertensysteme die Bildgebung unterstützen und Hinweise auf die Art der Verletzungen geben, benötigt man zumindest grundlegende Anatomie- und Medizinkenntnisse, um sinnvolle Handlungsoptionen aus den Bildern abzuleiten.
Um bei einer Wiederbelebung das Beatmen zu erlauben ist man bei verschiedenen Spezies - besonders Hazaru, Douwg und Reynora - zwingend auf Masken angewiesen, damit man die Luft in die Lungen bekommt. Mund-zu-Nase oder Mund-zu-Mund Beatmung sind bei diesen anatomisch im Gegensatz zu Menschen, Antarianern oder Cyronianern nicht ohne weiteres möglich.
Dieses kleine Wunderwerk der Technik ist nur für die Hände eines erfahrenen Notfallmediziners gedacht. Es ist notwendig einen Zugang zu einem zentralen Blutgefäß zu schaffen und dort das System anzusetzen. Bei einem kompletten Kollaps des Herz-Kreislauf-Systems kann das Gerät den weitergehenden Blutfluss und die Sauerstoffversorgung für einige Stunden sicherstellen.