Řhu Grammatik

1. Grundlagen

Řhu ist eine Agglutinative Akkusativsprache die wie ihre Sprecher ziemlich direkt ist. Aufgrund der sher strukturierten Verwendung von Affixen bei der Verbdeklination und Konsonantenflexion sind Sätze meist ziemlich kurz und die Sprache extrem regelmäßig. Der Satzbau folgt eine SOV Stellung (Subjekt-Objekt-Verb) und die meisten Sätze haben tatsächlich nicht mehr als drei Worte.

2. Substantive

2.1. Artikel

Gerade bei substantivierten Verben und Adjektiven erlaubt der Artikel, das Wort als ebensolches zu erkennen. Darüberhinaus erlaubt der Artikel Rückschlüsse auf Genus und Anzahl. Der Artikel wird in einigen Dialekten als Affix verwendet.
maskulin:
em - der (Singular)
eme - die (Dual)
emes - die (Plural)
feminin:
am - die (Singular)
ama - die (Dual)
amas - die (Plural)
neutrum:
ăm - das (Singular)
ămă - die (Dual)
ămăs - die (Plural)

Beispiele
Als Artikel
em Ir (em ir) - Der Stern
eme Ir (eme ir) - Die zwei Sterne
emes Ir (emes ir) - Die Sterne
Als Affix
Irem (irem) - Der Stern
Ireme (ireme) - Die zwei Sterne
Iremes (iremes) - Die Sterne

2.2. Substantivierte Verben

werden aus der Infinitivform des Verbs gebildet. In der Schriftsprache werden sie dann einfach großgeschrieben.

2.3. Substantivierte Adjektive

werden aus der durch Großschreibung aus dem Adjektiv gebildet.

2.4. Der Kasus

Řhu ist eine hochflexierte Sprache. Neben den vier Grundfällen gibt es sieben Lokalkasus, einen Vokativ und zwei Bewegungs-/ Transformationsbezogene Fälle.

Der Kasus des Substantivs wird dabei durch Affixe gebildet, sollte das Affix direkt auf einen Konsonanten folgen, so wird eine Silbe mit dem Anvokal des Artikels abhängig vom Genus des Substantivs gebildet e bei maskulin a bei feminin und ă bei neutrum.
Bei Dialekten in denen bereits der Artikel als Affix angehängt ist wird das m durch das Kasusaffix ersetzt

2.4.1 Grundfälle
Nominativ
Grundform, Subjekt

Genetiv - x (ch)
Kennzeichnet Besitz/Beziehung des Objekts im Bezug auf das Subjekt.

Dativ* - f (f)
Kennzeichnet das Substantiv als 'Empfänger' oder 'Richtung'.

Akkusativ - t (t)
Kennzeichnet das direkte Objekt der Phrase.

2.4.2 Lokalkasus
Lokativ - w (w)
Spezifizierte Ortsangaben, können durch Präpositionen verfeinert oder ersetzt werden.

Allativ - (w)ař ((w)arr)
Hinbewegung zu einem Ort

Illativ - (w)eř ((w)err)
Hineinbewegung aus einem Ort

Innessiv - (w)ev ((w)ev)
In einem Ort

Elativ - (w)oř ((w)orr)
Hinausbewegung aus einem Ort

Delativ - (w)ov ((w)ov)
Wegbewegung von einem Ort

Adessiv - (w)oř ((w)orr)
bei/nahe an einem Ort

2.4.3 Weitere Kasus
Terminativ - (w)aw (waw)
Ende einer Bewegung, Zeit oder Handlung

Translativ - (w)iw (wew)
Beinhaltet eine Veränderung oder Umformung (zu etwas werden)

Vokativ - s(s)
Ansprache, Anrede

3. Adjektive

Adjektive stehen hinter dem Substantiv, dem sie zugeordnet sind.
Der helle Sterne = Ir tŏ

3.1. Steigerung

Die Steigerung des Adjektivs erfolgt durch Suffixsilbe
j + Basisvokal des letzten Vokals der Stammform
tŏjo (toudscho) - heller
nedweje (nedwedsche) - breiter
bawřaja (bawrradscha) - enger

j + letzer Vokal der Stammform + i
tŏjoi (toudschoi) - am hellsten
nedwejei (nedwedschei) - am breitesten
bawřaja (bawrradschai) - am engsten

4. Verbaufbau

Das Verb wird aus Wortstamm (+ Passivsilbe) (+Konjunktivsilbe) (+Tempussilbe) +Person gebildet. Der Wortstamm eines Verbs endet immer auf einen Konsonanten, häufig einen R-Laut.

4.1. Passivsilbe

Die Passivsilbe so(r) zeigt an, dass die Handlung am Subjekt und nicht durch das Subjekt des Satzes ausgeübt wird. Das 'r' fällt in allen Zeitenformen außer dem Präsens weg.

bořy (borrei) - ich liebe
bořsory (borrsorei) - ich werde geliebt
bořsoƀy (borrsobvei) - ich wurde geliebt

4.2. Tempussilbe

Die Tempussilbe gibt die Zeit der Handlung relativ zur Gegenwart an. Mit dem Präsens, welches keine Tempussilbe besitzt, hat Řhu sechs Zeitformen.
ƀ - Vergangenheit I (Präteritum)
ƀe - (irrbve) - er ging

ƀer - Vergangenheit II (Perfekt)
ƀere - (irrbvere) - er ist gegangen

ƀor - Vergangenheit III (Plusquamperfekt)
ƀore - (irrbvore) - er war gegangen

Gegenwart (Präsens) - keine Silbe
iře (irre) - er geht

t - Zukunft I (Futur I)
te (irrte) - er wird gehen

tar - Zukunft II (Futur II)
tare (irrtare) - er wird gegangen sein

4.3. Konjuntivsilbe

Die Konjunktivsilbe aar kennzeichnet selbige.
velaarŏ (valaarou) - du könntest leben
aarŏ (irraarou) - du könntest gehen

Treffen Konjunktiv und Passiv aufeinander so entsteht eine zusammengezogene Silbe sar
teřsartŏ - du könntest getötet werden

4.4. Personensilbe

In den genannten Beispielen wurden bereits einige der Personensilben gezeigt, es gibt in Řhu drei Personen im Singular und im Plural, wobei die dritte Person eine männliche und eine weibliche Form hat. Ein (besonders) männliche und weibliche Form existiert auch für die erste Person und wird durch das Anhängen eines weiteren 'o' oder 'a' gebildet.
Singular
Plural
1. Person
y(o) (ei(o)) - ich♂
ys(o) (eis(o)) - wir♂
1. Person
y(a) (ei(a)) - ich♀
ys(a) (eis(a)) - wir♀
2. Person
ŏ (ou) - du♂♀
ŏs (ous) - ihr♂♀
3. Person
e (e) - er♂
es (es) - sie♂
3. Person
a (a) - sie♀
as (as) - sie♀
Beispiel: ař
Singular
Plural
1. Person
ařy(o) (aarrei(o)) - ich bin♂
ařys(o) (aarreis(o)) - wir sind♂
1. Person
ařy(a) (aarrei(a)) - ich bin♀
ařys(a) (aarreis(a)) - wir sind♀
2. Person
ařŏ (aarrou) - du bist♂♀
ařŏs (aarrous) - ihr seid♂♀
3. Person
aře (aarre) - er ist♂
ařes (aarres) - sie sind♂
3. Person
ařa (aarra) - sie ist♀
ařas (aarras) - sie sind♀
Spezielle Konsonantenzeichen
Ř/ř - gerollter, im Rachen gebildeter, langer R-Laut
Ŗ/ŗ - angeschlagener vorderer R-Laut (d)r - für Menschen fast nicht aussprechbar.
Ɓ /ƀ - Laut zwischen B und V.

Spezielle Vokalzeichen
Ă/ă - Laut zwischen a und u, je nach Dialekt als Diphthong
Å/å - Laut zwischen a und o, je nach Dialekt als Diphthong
Ŏ/ŏ - Laut zwischen o und u, je nach Dialekt als Diphthong



Letzte Änderung am 21.3.2014 um 23:02:24 Uhr von Eric