Die Resourcenkriege

Als Zeit der Resourcenkriege bezeichnen Historiker einen Zeitraum von etwa achtzig Jahren im ausgehenden 21. und beginnenden 22. Jahrhundert der terranen Zeitrechnung.

Hierbei handelte es sich um eine ganze Reihe von regionalen Konflikten und Bürgerkriegen auf Terra - bevor die Menschheit ihre ersten dauerhaften Schritte in Richtung der Sterne unternahm. Das extreme Bevölkerungswachstum der Menschheit, insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. und ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts, kollidierte mit einer teilweise hierdurch verursachte Klimaveränderung mit stetig steigenden Durchschnittstemperaturen und immer extremeren Wetterverhältnissen.

Es folgten jahrelange Dürreperioden, Überschwemmungen durch extreme Regenfälle. Wochenlange Hitzewellen in Europa, Asien und Nordamerika mit Tageshöchstwerten von über 45°C. Wintereinbrüche mit meterhohen Schneefällen und frostigen Temperaturen.

Technologisch wäre man damit sicher fertig geworden, doch ihre Gesellschaft stand den Menschen im Weg. Die Staaten hatten im 21. Jahrhundert große Teile ihrer Kompetenzen an profitorientierte Konzerne abgetreten - und diese zeigten letztendlich auch, dass Sie nicht die Antwort auf die Probleme waren.

1. Auftakt

Der Beginn der Resourcenkriege wird von Historikern auf den 17. März des Jahres 2070 datiert, als chinesische Kräfte die russischen Grenztruppen in Sibirien überrannten, um Lebensraum und notwendige Resourcen für fast zweieinhalb Milliarden Menschen sicherzustellen.

Danach begann der Zusammenbruch, wie ein Kartenhaus. Die Europäische Zentralregierung fiel, die Staaten Europas kollabierten. In weiten Teilen Asiens und Afrikas flammten Konflikte auf. Und auch die Vereinigten Staaten brachen letztendlich auseinander.

2. Unaussprechliches Leid

Hungersnöte, Wassermangel, Krankheiten und militärische Auseinandersetzungen kumulierten in einer humanitären Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes, deren nackte Zahlen den wahren Horror nicht annährend widerspiegeln können.

2075 lebten etwa fünfzehn Milliarden Menschen auf Terra. Einhundert Jahre später im Jahre 2175 wurde die Weltbevölkerung auf fünf Milliarden geschätzt.

Nur eines kann man den Führern der Fraktionen in dieser Zeit wirklich zu Gute halten. Niemand traute sich den roten Knopf zu drücken. Nicht eine Stadt der Welt verging im gleißenden Licht einer nuklearen Explosion.

3. Aufstieg der Monarchien

Beginnend mit Regionen und Ländern, die ihre Monarchie selbst durch die Jahrhunderte der demokratischen Revolution - zumindest aus repräsentativen Gründen - aufrecht erhalten hatten, riefen sich Führer zu Fürsten, Königen und Kaisern aus.

Sie versprachen romantisierte alte Traditionen wieder aufleben zu lassen und eine besser Zukunft für alle Bürger. Das Haus Neo-Edo in Japan war das Erste Haus, gefolgt von Pendragon in England.

Desillusioniert von ihren ehemals demokratisch legitimierten Präsidenten und Ministern, und verraten von den Corporate Gouvernments, setzten die Menschen ihre Hoffnung in diese neuen Führer.

4. Konsolidierung

Die Resourcen der Erde waren und blieben endlich. Die aufstrebenden Monarchien absorbierten viele der kleineren Fraktionen, die sich im Zuge der Resourcenkriege gebildet hatten, und kehrten langsam zu einer fragilen Koexistenz zurück. Der Konflikt, mit dem die Kriege begonnen hatte, sollte der letzte sein, der mit einem Friedensvertrag beigelegt wurde. Am 14.09.2151 unterzeichneten der Tenno aus dem Hause Neo Edo und der Zar von Russland die Einigung, welche große Teile Südostsibierens dauerhaft unter Kontrolle des Hauses Neo Edo stellte.

Diejenigen, die als Führer der Menschen aus dieser Zeit hervorgingen war klar, dass die Zukunft der Menschheit nicht alleine auf Terra zu suchen war ...




Letzte Änderung am 20.2.2021 um 13:36:40 Uhr von Eric